Gopika Yoga in Schwäbisch Hall im Gespräch

 

Mit den folgenden Fragen überraschte mich Gudrun, aus dem Goldstück – Dreiklang, um dieses Mal mich zu interviewen. Es hat richtig Spaß gemacht, die Fragen gestellt zu bekommen und die Antworten mag ich zu gerne teilen:

 

Wann ist Dir das erste Mal Yoga in Deinem Leben begegnet?

Michaela: Das war Mitte der 90er Jahre, als ich über eine Freundin in einen Kreis von Frauen kam, wo unter anderem auch viel von Yoga die Rede war. Anneliese Swiridoff, eine sehr weise Dame, die bereits in den 50 er Jahren eine Yoga-Ausbildung bei Yesudian Selvarajan absolviert hatte, teilte ihr großes Wissen mit uns.

Wie kamst Du zu dem Entschluß selbst Yoga-Lehrerin zu werden?

Michaela: Oh, das hat tatsächlich noch lange gedauert. So faszinierend und interessant ich Yoga von Anfang an fand, dachte ich, dass es mit sehr viel Ernst, Strenge und zu viel Disziplin verbunden war. Zudem finde ich mich nicht unbedingt filigran, beweglich und war der Meinung, ohne selbst den Kopfstand zu können, kann ich keine gute Yoga-Lehrerin sein. Erst während meiner Yoga-Praxis bei Renata Simunic ab Anfang 2013 ermutigte sie mich dazu, doch eine Yoga-Ausbildung zu machen. Das war ein Meilenstein und ich bin Renata dafür sehr dankbar. Mit der 1. Ausbildung bei Yoga Vidya habe ich dann 2016 tatsächlich begonnen. Den Kopfstand kann ich allerdings bis heute noch nicht 😉 ich arbeite weiter daran, manchmal nur gedanklich.

Wann hast Du Deine 1. eigene Yogastunde gehalten – warst Du sehr aufgeregt?

Michaela: Das war direkt im März 2017 in meinem Jahr als Yoga-Lehrerin bei In Balance und Renata Simunic. Oh ja und wie: ich war sehr aufgeregt, obwohl mir von den Teilnehmenden ein riesengroßer Vertrauensbonus und sehr viel Wohlwollen entgegeben gebracht wurde. Swami Sivananda, der bekannte Yogameister pflegte zu sagen: ein Gramm Praxis ist besser als eine Tonne Theorie und er hat so Recht damit.

Was sind für Dich die wichtigsten Aspekte im Yoga?

Yoga steht für mich für Vielfalt und dem Wissen, dass wirklich jede/r Yoga praktizieren kann, so wie es gut und dienlich ist. Für den einen sind die kraftvollen, fast akrobatischen Haltungen das Richtige, für andere ist sanfteres Bewegen, Meditation und Entspannung die Wohltat beim Yoga . Für mich ist es die Mischung aus allem, sowie die tiefen Momente der Ruhe & Stille, das Loslassen können von geschäftigem Denken und Tun. Dies ist prägend für meine Art Yoga zu teilen.

Hast Du selbst auch eine eigene Yogapraxis?

Michaela: Es tut gut morgens den Tag mit ein paar Asanas, Atemübungen und es etwas Meditation zu beginnen. Auch wenn es nicht jeden Tag klappt, so versuche ich es doch. Ich liebe die Yoga-Stunden bei und mit Tina Lobe, bei der ich meine 2. Yoga-Ausbildung absolivierte. Leider im im Moment auch nur online, das nächste Mal dafür schon bald mit einer Masterclass am 21.5.2021. Ich habe allerdings das große Glück, dass Kat Swenson in Schwäbisch Hall wohnt, die ebenfalls Anusara – Yoga unterrichtet und eine sehr erfahrene Yoga-Lehrerin ist. Durch das Online – Yoga ist es auch möglich bei meiner wunderbaren Yogafreundin Diana in den Genuß ihrer Yogastunden zu kommen. Wir haben uns seinerzeit bei der Ausbildung mit Tina Lobe kennen gelernt. Der Anusara Yogastil liegt mir sehr am Herzen ❤ mit der lebensbejahenden, tantrischen Philosophie ist er Basis für meinen Unterricht .

Hast Du in Deinen Kursen einen festen Stamm an Yogis?

Michaela: Ich unterichte seit 5 Jahren und es macht mir große Freude. Es ist schön, dass viele dabei bleiben und im Yoga das finden, was ihnen gut tut. Wie ich eben auch. Es sind ganz wunderbare Menschen, die sich untereinander teilweise schon kannten oder jetzt eben kennen lernen. Das Miteinander ist geprägt von Respekt, Fröhlichkeit und der gemeinsamen Freude am Yoga.

Ist eine Yogastunde anstrengend für dich?

Michaela lacht: Ja, manchmal schon. Ich habe den Anspruch an mich, eine runde Yogapraxis anzuleiten und da kann ich schon auch etwas perfektionistisch sein. In der Praxis sieht das dann oft anders aus: Vor lauter Eifer kann ich hin und wieder die Körperteile verwechseln und merke erst, wenn einige zu Lachen beginnen, dass ich eine Ansage gemacht habe, die so gar nicht möglich ist. Dann lache ich mit. Humor und Fröhlichkeit gehört für mich zum Yoga dazu. Das hilft, auch gerade, wenn es mal anstrengend ist.

Wir, die zum Yoga zu dir kommen, schätzen Deine feinfühlige und sensible Art. Wie zufrieden bist Du mit Dir selbst?

Michaela: Gute Frage – feinspürig, mitfühlend und sensibel zu sein, kann sowohl ein großer Segen aber auch ein Fluch sein. Mit den Jahren der Lebensweisheit 😉 habe ich gelernt, diese Gabe besser zu nutzen und mich zu schützen. Es braucht immer mal wieder ein Justieren, um gut für mich zu sorgen und bei mir zu bleiben. Ich habe die Tendenz mehr zu geben, als notwendig und mich etwas zu verausgaben. Dabei ist es ein großes Glück ein Umfeld zu haben, wo das nicht ausgenutzt wird und ich vielmehr liebevoll darauf hingewiesen werde, dass weniger auch mehr sein kann.

 

 

Gudrun: Vielen Dank für Deine Offenheit

Michaela: Von Herzen gerne – Namasté

gopika-yoga-in-schwäbisch-hall - auf dem foto sieht man michaela langer mit einer yogamatte in der hand über eine wiese laufen
gopika-yoga-in-schwäbisch-hall - ein portraitfoto von michaela langer in einer jeansjacke

Die Upanishaden sind eine Sammlung philosophischer Schriften. Dieser Vers daraus, war der am liebsten zitierte von Anneliese Swiridoff, meiner ersten Yoga und Lebenslehrerin

 

 

Es gibt ein Licht, das alle Dinge auf Erden durchdringt, dessen Schein uns alle, die Himmel, – die höchsten, die allerhöchsten Himmel noch durchdringt:

Das ist das Licht, das in unserem Herzen leuchtet.

Chandogya-Upanishad