Vom Winde verweht

Die Herbstzeit ist immer wieder eine besondere Zeit für unsere Sinne – mit den kühlen Winden, bunten Blättern, dem goldenen Licht und Klang fallender Birnchen im Gärtle. Der Herbst ermuntert und ermutigt uns „einen-Gang-runter-zu-schalten. Eine Zeit, die nach wärmenden, anregenden und doch auch sanft entlastenden Ritualen verlangt. Nach warmen Tees, gebrüht aus getrockneten Sommerkräutern. Nährende Selbstölungen gehören dazu genauso wie erdende Rezepte mit Suppen aus Wurzelgemüse sowie kräftigenden, wärmenden Frühstücksvariationen.

Der Herbst ist eine Zeit des Übergangs und wir können gut für unser Immun- und Nervensystem vorsorgen. Mutter Natur schenkt uns jetzt all die in der Sommersonne gereiften Früchte und Gemüsesorten. Wir können sie genießen und uns mit ihrer Heilkraft gut für den Winter vorbereiten. Süße Trauben, rotbackige Äpfe, goldgelbe Birnen, Kürbisse in Orangetönen und tiefdunkle rote Beete versorgen uns mit Vitaminen und Mineralstoffen. Wärmende Gewürze wie Zimt, Ingwer und Vanille verfeinern leckere Frühstücksmomente. Meine Yogafreundin Diana und ich bereiteten uns in unserer WG, während der Yogausbildung bei Tina Lobe, beispielsweise so gerne ein erdendes Grillgemüse zu.

Hier das Rezept für köstliches, schmackaftes buntes Wurzelgemüse aus dem Ofen. 

Der Herbst ist also auch die Zeit der großen Ernte – sowohl im Garten, auf den Feldern als auch bei uns selbst. Man blickt auf das Jahr zurück, zieht Resümee, freut sich den bislang geernten Früchten des eigenen Lebens. Vielleicht würdigt und sieht man auch die Saat, die nicht aufgegangen ist. Gleich wie die Sonne kann man etwas in Rückzug gehen und aufschreiben wofür Dankbarkeit da ist und auch darüber, was man endlich loslassen möchte oder schon musste.

Für mein Yoga bedeutet es Freude, dass wir eine schöne, erdende und immer wieder fröhliche Zeit im Gärtle erfahren dürfen. Auch dann, wenn der Sommer in diesem Jahr mit den Sonnenstunden durchwachsen und oft instabil war. Ich durfte viel Dankbarkeit und Verständnis der Teilnehmenden ernten. Loslassen werde ich leider den angemieteten Raum im Gesundheitsforum, der seit über 1 1/2 Jahren so gut wie nicht genutzt werden konnte. Es ist Zeit für anderes. Bis das Neue da ist, verlängern wir die Saison, wenn möglich, im Zelt. Auch hat montags wieder die Online Wohnzimmer Yogazeit begonnen, wo wir uns auch wieder verbinden.

 

Namasté

gopika-yoga-in-schwäbisch-hall_outdoor-yoga - das Bild zeigt eine Gruppe von Yogaübenden im Freien vor einem Tipi Zelt
gopika-yoga-in-schwäbisch-hall - das Bild zeigt ein Gruppe von Yogaübenden im Freien

Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe, aus ein paar sonnenhellen Tagen, sich so viel Licht ins Herz zu tragen, dass wenn der Sommer längst verweht, das Leuchten immer noch besteht.

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)